Michael Gerzer
Michael Gerzer
Michael Gerzer ist ne echte kölsche Jung – und in der Alteburger Straße in der Südstadt geboren. Darum ist auch nicht verwunderlich, dass er nach der Schule in dem traditionellen Kölner Unternehmen „Sinn“ eine Lehre zum Dekorateur absolvierte. Nach der Ausbildung gelang ihm der Sprung in die freie Kunst. Airbrush und Malerei lagen ihm schon damals sehr am Herzen. Ausstellungen in Köln folgten und prompt kam das Schicksal ins Spiel.
Als Pächter des „Cafe des Artistes“ begann er im Circus Roncalli einen neuen Lebensabschnitt. Der Ausflug Mitte der 80er in die Gastroszene dauerte 8 Jahre. Dem ein oder anderen Promi begegnete er, und war Mitgründer für Inszenierungen der damals völlig neuartigen Erlebnisgastronomie. Festivals in Paris und Monte Carlo folgten, wo es zu einer weiteren Begegnung kam. Guy Laliberté, der Gründer des Cirque du Soleil lud ihn nach Kanada ein. Aus dieser Einladung wurden in der Summe 3 Jahre Aufenthalt im kanadischen Unternehmen. Die Zeit in den USA und Canada machte aus dem Maler und Handwerker Michael den Entertainer Michael. Mitte der 90er Jahre traf er die Entscheidung, in seiner Heimatstadt Köln, Showkonzept Entertainment zu gründen und Shows für Kultur, Wirtschaft und Industrie zu konzipieren. Im Laufe der Jahre schloss er sich der Baff GmbH an und kam selbest auf die Bühne als Percussionist. Bis heute tourt er durchs ganze Land und gibt Workshops an Schulen für Cajon, Tanz und Gesang.
Ein Tausendsassa ist Michael wahrhaftig, so wundert es nicht, dass er für seine innere Balance das Malen als Ruhepol sieht. In seinen Bildern verarbeitet er seine eigenen Eindrücke auf seinem sehr bewegten Lebensweg. Seine Bilder spiegeln oft Personen aus seinen Erlebnissen.
Das Projekt „Tanzmareh“ entstand durch eine Idee seiner Kunstgefährtin Gabriele Morgenstern, ihres Zeichens Kunstmalerin. Geboren wurde die Schwarzwald Marie im Bad Herrenalb, wo Michael sie sofort ins Herz schloss und ihr einen Kölschen Hut und Namen gab. Ein Geheimnis hat er uns dann auch verraten: Die Tanzmareh wird nicht lange alleine bleiben. Wir sind gespannt, was Michael und Gaby noch alles einfällt.
Seine Liebe zu Köln ist das unbeschreibliche Gefühl – gerade wenn man beruflich so viel unterwegs ist - über die Zoobrücke nach Köln rein zu kommen, den Dom zu betrachten und zu wissen, zuhause zu sein. Der Melaten-Friedhof ist einer sein Lieblingsorte, um spazieren zu gehen und gute Gespräche zu führen. Zum traditionellen Karneval hat Michael eher in ambivalentes Verhältnis. Bei der von ihm selbst formulierten Frage, was Köln zu bieten hat, kommt prompt die Antwort: „Das Lebensgefühl!“
Michaels Wunsch ist, dass wir wieder mehr unserer eigenen Identität bewusst werden und uns dem Miteinander widmen. Gerade das Miteinander ist in Köln kulturell stark verankert und vielleicht ein bisschen auch durch Corona in Vergessenheit geraten. Für ihn ist das gleichbedeutend mit einer Steigerung der allgemeinen Lebensqualität.